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Kommentar zur Erklärung zur Informationsfreiheit

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Von der Gefährlichkeit des Wegsehens.

Von Jörg-Olaf Schäfers, 25.02 2002, 06:11:47

»Davon haben wir nichts gewusst«, ist wohl eine der häufigsten Antworten, wenn man Zeitzeugen zu den Greultaten der Nazizeit befragt.

Hat man wirklich nichts gewusst? Konnte man die Pogrome übersehen, konnte man übersehen, wie jüdische Mitbürger aus dem Alltag »entfernt« wurden? Nun, vielleicht konnte man es tatsächlich, vielleicht wollte man es auch nur.

Man sollte aber meinen, dass das deutsche Volk und speziell seine Regierungsvertreter aus dieser dunklen Zeit gelernt hätten.

Doch weit gefehlt, gerade in NRW, immerhin dem grössten Regierungsbezirk der Republik, fühlt man sich berufen dem Bürger ein mediales »Rundum-Sorglos-Paket« zu schnüren, die drei Affen ("nichts sehen, nichts hören, nichts sagen") lassen grüssen. Unliebsame Webseiten mögen die Provider des Bundeslandes doch bitte ausblenden, notfalls auch mit Mitteln, die rechtlich und technisch weit entfernt von Gut und Böse sind.

Wem das nicht passt – man kämpft schliesslich »gegen die Verletzung der Menschenrechte«, – muss wohl selber ein Nazi sein. Angesichts solcher Äusserungen in offiziellen Pressemitteilungen mag man fast annehmen, dass ein geradezu religöser Wahn die Mannen um den nordrhein-westfälischen Regierungspräsidenten Büssow treibt.

Was bleibt? Die Herren US-Nazis freuen sich über die kostenlose Promotion, dem gemeinen Bürger wird der Möglichkeit zur freien Meinungsbildung erschwert. Letztendlich also ein mehr als kontraproduktiver Vorstoss. Beenden wir dieses medienpolitische Trauerspiel bevor es wirklich übel wird.


Auf einer der beiden zu sperrenden Seiten findet sich – perfiderweise – zur Zeit folgendendes »Quote of the week«:

»They that can give up essential liberty to obtain a little temporary safety deserve neither liberty nor safety.«

Benjamin Franklin, Historical Review of Pennsylvania, 1759.

Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.



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Kommentare



    Neu oder wichtig:
    O-Töne: Die Wahrheit aus Düsseldorf
    Siehe auch: Assoziations-Blaster zum Thema Informationsfreiheit
    Nur Spammer wollen E-Mail-Adressen kaufen, sammeln, verkaufen. Also lassen Sie das.