From Andreas Eckert, 2003-03-08, 00:37:05
Das Problem des Rechtsradikalismus sehe ich nicht in der Präsenz im Internet, sondern dass ein Großteil der Köpfe auch noch vom Verfassungsschutz bezahlt wird. Die Ursachen für Radikalismus, wie massiver Sozialabbau, Rotstiftpolitik, Perspektivlosigkeit von Jugendlichen, überkommene Ansichten, wie der grundsätzlicher Respekt vor dem Alter und Autoritäten werden nicht angetastet. Die meisten Rechtsradikalen sind im Grunde ganz arme Schweine und hatten in ihrer Kindheit nichts zu lachen. Sie haben tiefsitzende Ängste und versuchen diese über ihre aggressive Ausstrahlung zu kompensieren.
Was hilft da eine gesperrte Internetseite? Das Verbot allein ist Grund genug es zu umgehen. Es dürfte rechtslastige Computerfreaks riesig amüsieren, doch ihre Seite trotz Verbot verfügbar zu machen.
Wenn rechtsradikale Seiten gesperrt werden sollen müssen selbstverständlich auch linksradikale Seiten geblockt werden.
Alle Seiten, die direkt oder indirekt zu Gewalttaten aufrufen kommen potentiell ins Visier der Zensur. Schon wer dazu aufruft, sich vor einem Castortransport anzuketten, wird Schwierigkeiten haben, dies nicht als Aufruf zu Gewalttaten hinzustellen. Es handelt (für diejenigen, die es nicht so genau wissen) sich dabei zwar nur um eine Ordnungswidrigkeit, und nicht, wie gerne dargestellt, um Nötigung, aber wer erfährt das schon, wenn die entsprechend aufklärende Seite gesperrt wird...
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